Da es in den meisten europäischen Ländern (noch) kein offizielles Schulfach gibt, in dem unternehmerische Kompetenzen gelehrt werden, wurden bisher keine Bewertungsmethoden für diesen Zweck entwickelt. Unternehmerische Kompetenzen sind nur einem kleinen Teil der Kategorie „Wissen“ zugeordnet und daher nicht nur über die in der Schule üblichen schriftlichen Benotungsverfahren, wie z.B. Klausuren, zu überprüfen. Wenn also unternehmerische Kompetenzen in der Schule vermittelt werden sollen und eine Bewertung weitgehend objektiviert und mit Nachweisen dokumentiert werden soll, eignet sich die Methode des Assessment Centers.
Diese Methode kommt aus dem beruflichen Kontext der Wirtschaft und ist im schulischen Kontext sehr innovativ. Da unternehmerische Kompetenzen sinnvollerweise überwiegend in Abschlussklassen vermittelt werden, besteht der zusätzliche Nutzen für die Schüler_innen darin, dass sie bereits mit dieser Methode vertraut sind, die ihnen dann in Bewerbungsverfahren begegnen kann.
In einem Assessment Center durchlaufen die Teilnehmenden mehrere Übungen (Fallstudie, Diskussion, Rollenspiel etc.) und werden dabei von geschulten Beobachter_innen begleitet, die das Verhalten der Teilnehmenden dokumentieren. Die Übungen werden so ausgewählt, dass Situationen entstehen, in denen unternehmerische Kompetenzen benötigt werden.